Journal

Summer-Adventures Part I: Sandys Biketouring Trip in der Schweiz

Text und Fotos: Sandy Weckenmann

If you want to go fast, go alone.
If you want to far, go together.
~ African Proverb ~

Es ist 23:30 Uhr und ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich hoffe ich habe alles vorbereitet und kann gut einschlafen. Es ist fast alles gepackt und morgen werde ich um 8:00 Uhr aufstehen. Um 8:30 Uhr werde ich mit dem Trailer Richtung Sonnenberg losfahren. Dort werde ich Carina und Tobi treffen.

Tag 1: Stuttgart – Tübingen – Rosenfeld

Der Wecker hat um 8 Uhr geklingelt. Etwas unter Zeitdruck habe habe ich gefrühstückt und mich angezogen. Fast pünktlich war ich am Treffpunkt. Dort habe ich Tobi kennengelernt. Zu dritt sind wir dann über das schöne Siebenmühlental nach Tübingen gefahren. Dort angekommen haben wir im schwarzen Schaf einen Kaffee getrunken. In einem Lidl haben wir für 13€ Essen für zwei Tage eingekauft, weil morgen Sonntag ist. Dann hat sich Tobi von uns getrennt. Er ist über den Neckarradweg zurück nach Stuttgart gefahren. Auf einem Schulhof konnten wir etwas später geschützt kochen und essen. Auf einer langen Bank haben wir danach eine kurze Siesta eingelegt. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Süden. So gegen 18h waren wir müde vom Fahren. Über Couchsurfing konnten wir spontan eine Übernachtung bei Andrea Benzing finden. Über einen Schotterweg ging es direkt zu ihr. Wir konnten uns duschen und haben Spaghetti mit Gemüse zubereitet. Danach haben wir noch eine Runde gespielt.

Tag 2: Rosenfeld – Schaffhausen (CH) – Altenburg

So gegen 8 Uhr sind wir auf gestanden. Es gab Müsli mit Banane. Um ca. 9h saßen wir wieder auf den Rädern. Über einige schöne Feldwege ging es Richtung Süden.
Die Zeit verging wie im Flug. Um 11:30h machten wir eine kleine Pause an einem Kreisverkehr. Um ca 13h hat es angefangen zu regnen. Bei einem Bauer konnten wir im Schutze der Scheune Mittagessen:

Scheunen Penne Salat

250 gr Penne
100 gr getrocknete Tomaten
Eine ganze Paprika
150 gr Ruccula
50 gr Pinienkerne
100 gr Parmesankäse
75 gr Oliven
Halbes Glas Kapern
Essig, Öl, Salz und Pfeffer

Um 16h waren wir in Schaffhausen, die Altstadt haben wir nicht angeschaut, sondern sind direkt zum Rheinfall gefahren. Akustisch hört es sich so gut an, wenn die Wassermassen hinab stürzen.
Danach wurden wir von einer netten Familie eingeladen zum übernachten. Christian, Monique und Ronja waren sehr gastfreundschaftlich. Es wurde gegrillt und nun sitzen wir noch am offenen Feuer im Garten.

Tag 3: Altenburg – Ehrendingen

Gemeinsames Frühstück am großen Esstisch. Frische Brötchen und leckere Marmelade. Ronja ist etwas aufgedreht, wahrscheinlich wegen uns. Nachdem Frühstück sind wir dann zur Rheinau gefahren. Einem schönen Kloster auf dem Rhein. Von dort haben wir eine Runde mit dem SUP gedreht. Wir waren fast 3h unterwegs. Wir sind lange flussabwärts gefahren, kurz nach dem ersten Wehr sind wir umgedreht. Zum Mittagessen waren wir noch Mal eingeladen. Es gab Reis mit Gemüse. Erst gegen 15:30h waren wir umgezogen und startklar, um noch ein paar Kilometer zu fahren. In Jestetten kauften wir beim größten Aldi der Region ein (24€). Wir überquerten mehrmals die Grenze. Bis wir schließlich in Aargau den Rhein zum letzten Mal per Brücke kreuzten.
So gegen 18:30 erreichten wir einen Bauernhof mit Scheune. Wir entschlossen uns zu fragen, ob wir auf dem Grundstück unser Zelt aufschlagen könnten. Es war alles sehr patriarchisch geregelt. Erst fragten wir den Sohn, dann die Tochter, im Anschluss die Mutter. Erst der Vater erlaubte das Aufbauen von unseren Zelten. Wir konnten sogar ein kleines WC vom Bauernhof nutzen.
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten konnte ich mein Zelt: McKinley Arium 1 aufbauen. Es wiegt nur 1,1kg und kommt mit einer Stange aus. Es ist ein freistehendes Zelt und nur durch das Spannen der Schnüre steht. Als Abendessen gab es eine Brotzeit. Um 20:20h hat es dann leicht mit Regnen angefangen. Wir haben uns sofort im Zelt versteckt und schreiben Tagebuch, während es leicht aufs Zelt nieselt. Guts nächtli***

Tag 4: Ehrendingen – Solothurn

Um 7:30h bin ich aufgewacht und habe meine Sachen zusammengepackt. Über ein kleines Fenster im Zelt ist etwas Wasser hineingetreten. Dadurch waren Matraze und Schlafsack etwas nass. Carina wachte erst um 8h auf. Danach gab es Müsli auf einer kleinen Bank direkt neben unseren Zelten. Um 9:10h waren wir wieder auf den Rädern Richtung Neuenburg. Es war heute deutlich wärmer, ohne Beinlinge ging es los. Nur die Windjacke diente für die ersten zwei Stunden als Wärmeschutz. Zu erst waren wir lange auf Radwegen unterwegs. Dann plötzlich endete der Veloweg und wir waren lange Zeit auf Bundesstraßen unterwegs. Der Verkehr ließ die Stimmung etwas sinken. Die Altstädte Aarau und Olten sind sehr schön. Wir sind gezielt einige Umwege gefahren. In einem Industriegebiet konnten wir im Schatten Reis mit Pilzen kochen. Der Ort war zwar nicht romantisch, aber sehr praktisch, weil es schon 13:45h war.
Danach ging es weiter. Es war richtig heiß, ich zog sogar meine Fahrradtrikot aus und genoss die warme Septembersonne.
In Solothurn angekommen fragten wir zwei Rennradfahrer wo wir übernachten könnten. Sie empfahlen uns einen Wiesenstück an der Aare.
Auf dem Weg dorthin haben wir zwei Schweizer kennengelernt: mit ihnen waren wir in der Aare schwimmen, diese war deutlich kälter als der Rhein.
Als wir auf dem Weg in die Altstadt waren meldete sich Philipp von Warmshower.org. Er bot uns seine Wohnung für heute Nacht an. Nun sitzen wir auf einer Mauer bei der Aare und genießen die Abendstimmung, bis er sich wieder meldet. Die Altstadt hat uns sehr gefallen: es gibt einige schöne verzierte Brunnen aus dem Jahre 1760.
Mit seinem Cargobike hat uns Philipp abgeholt. In weniger als 5 Minuten waren wir bei ihm zu Hause. Dort haben wir seine Frau Katja und seinen 6 Wochen alten Sohn Julian kennengelernt. Wir konnten uns duschen. Zum Abendessen gab es eine Brotzeit. So gegen 21:50h sind wir ins Gästebett gehüpft.

Tag 5: Solothurn – Biel – Neuchatel

Um 7:30h sind wir aufgestanden. Wir haben unsere Sachen gepackt und haben uns von Philipp verabschiedet. Im Fahrradkeller haben wir zwei Cremeschnecken gegessen. Unsere Zelte waren zum trocknen über die Räder gelegt. Es war noch sehr frisch draußen, als wir die Garage verlassen haben. Wir sind dann mit GPS Gerät direkt an die Aare gefahren. Von dort aus ist dann ein Veloradweg direkt nach Biel losgegangen. Teilweise war es schottrig. Mit den Rennradreifen Marathon Plus war es kein Problem. Die sind auch unplattbar und perfekt für so eine Tour. Am Fluss haben wir dann noch einige gute Campingstellen mit Feuerplätzen gefunden. Außerdem haben wir erneut die zwei Schweizer getroffen, sie waren gerade am frühstücken in ihrem Viermannzelt. Sie wollen bis nach Spanien fahren. Biel hatten wir dann recht schnell erreicht. Wir kauften einige Lebensmittel in einem Coop (11 SFR). Schon die Durchsagen im Supermarkt waren auf französisch. Langsam sind wir in der französischen Schweiz angekommen. Auf einer geschwungen Bank machten wir uns zweit Frühstück mit Creme Vanille, Müsli und Nektarinen. Biel selbst hat uns nicht so gut gefallen. Es ging weiter am Nordufer des Bielersees. Von Gaeton haben wir im nach hinein erfahren, dass die Südseite schöner ist. Zuerst waren wir auf der Schnellstraße. Später erreichten wir dann einen kleinen Radweg, der unmittelbar am See entlang ging. An einem Brunnen konnten wir unser Wasser auffüllen. Mit 4 Flaschen war ich für diese Biketour ganz gut ausgerüstet, weil es regelmäßig Brunnen in der Schweiz gibt. An einem schönen Wiesenstück direkt am See machten wir im Schatten Pause. Carina hatte eine Picknickdecke dabei. Auf dieser bereiteten wir uns Mittagessen an: Reis mit Mais, Bohnen und Tomaten. Nach einer kleinen Siesta ging es weiter nach Neuenburg. Wir sind an vielen schönen Weinbergen vorbeigefahren. Relativ schnell waren wir da. In einem Bikeshop sollten wir Gaeton treffen, er war aber noch beim Arbeiten und wird erst gegen 18/19h dort sein. Aus diesem Grund erkundeten wir noch die schöne Altstadt von Neuchatel und ließen den Tag am See ausklingen. Es war weiterhin sehr windig, trotzdem konnten wir es in der Sonne lange aushalten. Zwei Jungs hatten eine Slackline gespannt. Auf dieser probierte ich einige Runden. Es hat sehr Spaß gemacht, obwohl es mit dem starken Wind sehr schwierig war. Nun ist es kurz nach 18h und wir fahren erneut zu Gaeton in die offene Werkstatt. Als Abendessen gab es Penne mit Pesto. Gegen 21:45h haben wir uns schlafen gelegt.

Tag 6: Neuchâtel – Bern – Thun

~ Chi va piano va sano e va lontano ~

Heute morgen sind wir um 7:00h mit dem Wecker aufgestanden. Zum Frühstück gönnte ich mir zwei Pestostuhlen mit der schönen Aussicht über den „Lac de Neuchâtel“. Wir hatten schnell unsere sieben Sachen zusammen gepackt. Vor der Haustür verabschiedete ich mich von Carina. Die nun alleine weiter bis nach Rom fährt. Ich wünsche ihr für ihre Reise nur das Beste. Auf den ersten Kilometern begleitete ich mich Gaeton, weil sein Arbeitsweg in die gleiche Richtung ging. Ich folgte lange dem Radweg 94, der bis nach Bern ging. Teilweise war es ein Wanderweg, teilweise war es gut ausgebaut. Ein Mal musste ich eine steile Brücke überqueren. Ein freundlicher Bauer schenkte mir zwei Zucchini und drei Mais. Um ca. 11:45h erreichte ich Bern. Die Altstadt und das Treiben haben mir gut gefallen. Bei der Aare hatte ich einen guten Mittagsplatz gefunden, doch es war noch zu Früh. Aus diesem Grund wollte ich noch ein Stück weiterfahren. Aus einem kleinem Stück wurden fast zwei Stunden. Erst unter einem schönen Baum direkt neben einem Fluss habe ich eine schattige Bank gefunden. Dort kochte ich mir Gemüserisotto. Nach einem Powernap machte ich mich weiter auf den Weg Richtung Thun. Alleine ist es schon komplett anders, man kann seine Eindrücke nicht mehr teilen. Die Abschnitte dauern irgendwie länger. Eine Weltreise würde ich nur zu zweit machen. So um 16:30h erreichte ich die Altstadt von Thun über einige Brücken gelang ich an den Thuner See. Hier verbrachte ich den kompletten Nachmittag. Am Abend habe ich dann Belinda über warmshower.org getroffen. Sie hat mir Aubergine mit Kartoffeln und Hackfleisch gekocht. Als Salat gab es einen grünen Salat mit Feta und Johannisbeeren. Nach dem Abendessen machte ich noch einen Ausflug durch die Stadt. Ich habe einige schöne Plätze und Straßen gefunden. Erst gegen 22:45h bin ich eingeschlafen.

Tag 7: Thun – Luzern – Udligenswill (Bauernhof)

Eigentlich wollte ich um 6:30h mit Belinda aufstehen doch das Bett war zu gemütlich. Ich habe dann noch Mal die Augen bis 8:15h geschlossen. Ich bereitete mir ein kleines Müsli mit Beeren zu. So um 8:55h saß ich auf dem Rad Richtung Interlaken. Mein erstes Zwischenziel für den heutigen langen Tag. Es ging ein wunderschöner Weg direkt am See entlang. Fast keine Autos waren unterwegs. Nach knapp 16km hatte ich Interlaken erreicht über einen Wanderweg wollte ich nördlich am See vorbei. Dieser war so steil, dass ich mit aller Kraft schieben musste. Oben angekommen war ich dann wieder auf einer geteerten Straße. Leider endete da dann mein Komoottrack, obwohl ich ihn bis nach Konstanz geplant hatte. Der Fehler ist mir jetzt noch nie passiert und der Grund ist für mich unbekannt. Der Brienzersee zeigte sich von seiner schönsten Seite. Das Wasser war türkisblau. Umrahmt von hohen Bergen. Auf den Weg nach Brienz machte ich eine Bananenpause mit Nüssen. Direkt am See genoß ich das Bergpanorama. In Brienz angekommen. Begann der qualvolle Anstieg zum Brünig. Über 50Minuten qäulte ich mich den Berg hoch. Die Straße war steil genug, dass es mir den Atem nam. So steil jedoch, dass ich es mit meiner Übersetzung noch treten konnte. Oben angekommen war ich glücklich, dass der Pass erreicht worden war. Die Abfahrt hat dann nur 12 Minuten gedauert und schon war ich wieder 10km näher an Luzern. Aus taktischen Gründen hatte ich das Mittagessen erst nach den Brünig Pass gelegt, dass ich mit leichten Bauch die enorme Steigung erklimmen konnte. Der Brünig ist 1006hm hoch. Nach der Abfahrt erreichte ich schnell den Lungernsee. Dort konnte ich auf einer Bank in der Sonne meinen Reis vom Vortag essen. Die Pepperoni hatte über Nacht den Eintopf stark gewürzt. Umso besser hat es mir geschmeckt. Nach einer weiteren kurzen Abfahrt erreichte ich den Sarnersee. An der Südseite gelang ich nach Sarnen. Wahrscheinlich wäre die andere Seite schöner gewesen. Doch ich wollte unbedingt bis nach Luzern kommen. Mein Schnitt hatte sich sogar bis auf 16,4km/h verbessert. Nach Albnachstad machte ich eine kleine Schlafpause in der Sonne direkt am See. Dann ging es weiter bis nach Horw. Ich kreuzte dann nach Luzern. Gleichzeitig mit dem Flixbus, der zufällig nach Stuttgart ging, erreichte ich den Busbahnhof. Kurz hatte ich mir überlegt diesen Bus zu nehmen, dann wäre ich heute Abend schon zu Hause gewesen :-) Doch ich wollte mir die Altstadt von Luzern anschauen und bis nach Zürich weiterfahren. Die Altstadt von Luzern hat mir gut gefallen. Ich bin extra einige Straßen abgelaufen und konnte endlich mein Wasser wieder auffüllen. Über ein offenes WLan konnte ich schnell ins Internet gehen. Kurz hatte ich mir überlegt in Luzern über Couchsurfing zu schlafen. Doch schlussendlich zog ich es vor eine weitere Nacht im Zelt zu schlafen. In Udligenswill konnte ich bei einem Bauern mein Zelt aufschlagen. Zum Abendessen gab es Mais vom Feld. Ich glaube dieser war noch nicht reif oder die Kochzeit zu kurz. Nun liege ich im Zelt und schreibe Tagebuch. Ich werde früh zu Bett gehen, damit ich morgen um 6:30h aufstehen kann.

Tag 8: Udligenswill (Bauernhof) – Zug – Zürich

Über die Nacht hatte sich Kondenswasser im Zelt abgelagert. Durch die niedrige Bauweise berührte mein Schlafsackende die Zeltinnenseite und war somit nass. Trotzdem konnte ich gut schlafen und war morgens fit für meine letzte Etappe nach Zürich. Das Zelt und die anderen Sachen hatte ich schnell zusammen gelegt. Zum Frühstück gab es eine Nektarine, mehr hatte ich leider nicht mehr im Gepäck. Der Himmel sah schon bedrohlich grau aus. Trotzdem machte ich mich mit guten Gewissen nach einem netten Gespräch mit dem Bauern auf dem Weg zum Zuger See.
Es ging erst über einige Kilometer bergauf. Am Zuger See kaufte ich erst mal ein paar Brötchen zum Frühstücken ein. Außerdem stockte ich den Bananenbestand auf. Dann fing es leicht mit nieseln an, als ich den Supermarkt verlassen hatte. Wieder ging es über einen langen Anstieg Berg auf. Der Albispass hatte beinahe 800 Höhenmeter. Der Regen wurde stärker und erst viel zu spät zog ich meine Regenjacke und meine neue Regenschürze an. Diese bedeckt nur die Oberschenkel und ist sehr zu empfehlen, weil sie sehr leicht ist und perfekt sitzt. An der Sihl ging es dann teilweise über Schotterwege bis nach Zürich. Ich war ganz froh, als der Schild nur noch 9 km nach Zürich zu lesen war. Eigentlich wollte ich mir die Altstadt von Zürich anschauen, doch bei dem Regenwetter bevorzugte ich es vor sofort die Wohnung von Saida Brückner zu finden. Auf dem Weg dorthin kaufte ich noch einige Lebensmittel ein. Der Schlüssel war so gut versteckt und erst beim zweiten Anlauf habe ich ihn gefunden. Zu dem Zeitpunkt waren dann auch meine Schuhe komplett durchnässt und ich war froh im Trockenen zu sein. Nach einer heißen Dusche gab es Kürbis aus dem Backofen. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich in der trockenen und warmen Wohnung und war glücklich ein Dach über dem Kopf zu haben. Zu Abendessen gab es Gemüse aus dem Ofen. Als ich ins Bett ging, hat es weiterhin stark geregnet.

Tag 9: Zürich – Konstanz – Stuttgart Flughafen – Sillenbuch

Um 7h hat der Wecker geklingelt. Relativ schnell hatte ich alles zusammen gepackt und gleichzeitig ein leckeres Müsli gegessen. Schweizerpreise mit Schweizerqualität eben. So um 8:15h wollte ich die Wohnung verlassen, leider konnte ich die Wohnungstür nicht schließen, obwohl sich der Schlüssel gedreht hat. Etwas unter Zeitdruck verließ ich die Gladbachstraße 59. Ich musste nur ins Zentrum runterrollen und von dort zum Busbahnhof weiterfahren. Über Flixbus hatte ich für 32€ eine Rückfahrt gebucht. Leider musste ich nach verhandeln 5€ für den Fahrradanhänger zahlen, obwohl ein Gepäckstück gratis dabei ist. In Konstanz werde ich das Rad abmontieren und hoffen, dass der Busfahrer mich mit nimmt. Bei einem Bäcker konnte ich etwas zu essen kaufen. Der Busfahrer in Konstanz war dann doch ganz nett und hat sofort mein Rad fest geschnallt und den Hänger entgegengenommen. Im Bus habe ich Jenny aus Mainz kennen gelernt: sie war mit einer Freundin am Bodensee Fahrradfahren und wandern. Vom Flughafen Stuttgart bin ich dann gemütlich nach Hause gerollt.

Fazit

Die Zeit mit dem Anhänger hat richtig Spaß gemacht. Mit einem zweiten Satz Laufräder kann man schnell das eigene Rennrad zum „Crosser“ umbauen. Meine Empfehlung sind die Marathon Plus Reifen von Schwalbe, somit können auch Schotterwege gemeistert werden. Das Wetterfenster war für unsere Tour optimal. Nur der letzte Samstag hätte besser geplant werden sollen, leider habe ich am Tag davor nicht mehr die Wettervorhersage geprüft, sonst wäre ich mit dem Zug von Luzern nach Hause gefahren. Für die Tourenplanung empfehle ich Komoot, die Strecken waren echt optimal. In der Schweiz immer auf die Beschilderungen der Radwege achten, dass kann viele Bundesstraßen ersparen. Die verschiedenen Warmshower-Übernachtungen waren echt super, wir haben viele nette, interessante Menschen kennengelernt. Für die Schweiz ist die Plattform echt zu empfehlen, besonders weil sogar Hostels 33 Franken im 9-Bett Zimmer kosten. (Preisauskunft in Solothurn, Stand September 2017). Mein ausgeliehenes Zelt würde ich durch ein besseres ersetzen, weil sich Kondenswasser im Zelt gebildet hat. Ein ordentliches Zelt mit Innen- und Außenhülle ist viel besser für diese Jahreszeit. Auch mein Sommerschlafsack war grenzwertig, weil es in der Nacht schon recht kühl wurde. Zum Glück hatte ich kurz vor der Abreise eine Daunenjacke eingepackt. Die ganzen 9 Tage haben mich ca. 100€ gekostet inkl. Rückreise mit dem Flixbus.