Shut Up Legs

Gastbeitrag: Eco-Chic statt Abgase: Wieso Urban Life ohne Fahrrad nicht geht

Öko, das klingt nach Bastlatschen und Brennnesseltee. „Eco-Chic“ dagegen ist der urbane Trend für einen naturbewussten und nachhaltigen Lifestyle. Fair-Trade-Kaffee und Jutebeutel sind nur zwei der Greenlife-Alternativen, die hippe Großstädter gerade für sich entdecken. Was außerdem auf keinen Fall fehlen darf, ist ein funktionales und vor allem trendiges Fahrrad.

Handantrieb, Schlagloch-Affinität und tiefe Stürze

Ein Stadtleben ohne Mobilität ist undenkbar – doch Autoabgase sind genauso out wie nerviges Gedränge in öffentlichen Verkehrsmittel. Trend ist das Fahrrad: Dabei hat es vom Fortbewegungsexperiment bis zum Statement eine lange Reise hinter sich.
Junge Pariser bestritten die allerersten Radrennen der französischen Hauptstadt in den 1790er Jahren mit Laufrädern – also mit dem Vorgänger jener Räder, auf denen heute Kleinkinder das Balancehalten lernen. Von Massentauglichkeit oder Lifestyle war bei den ungefederten Gefährten allerdings noch keine Rede. Mitte des 19. Jahrhunderts folgten dann die Hochräder, die teilweise sogar im Handbetrieb bewegt wurden: Doch mit ihren bis zu anderthalb Meter hohen Vorderrädern waren diese Modelle statt Fortbewegungstrend eher Verletzungsrisiko pur. Das Nachfolgemodell ähnelte dem heutigen Fahrrad immerhin vom Design. Dass gleichgroße Räder noch lange keinen Fahrkomfort bedeuten mussten, wusste allerdings der Volksmund: Er nannte diese Räder ironisch „Boneshaker“.
Nach der zweiten Phase der Industrialisierung in Deutschland verbreitete sich endlich der Gedanke einer urbanen Mobilität in den Städten: In den 1920ern wurde das Fahrrad als erstes Individualverkehrsmittel für die breite Masse der Arbeiter erschwinglich. In den Wirtschaftswunderjahren wurde das Rad vorübergehend fast vollständig von Motorrad und Auto verdrängt – doch das wachsende Umweltbewusstsein holte es in den 70er und 80er Jahren zurück auf die Straße. Heute setzt das Fahrrad einen entspannten Kontrapunkt gegen die zunehmende Digitalisierung unserer Alltagswelt: Hier ist alles analog und das ist gut so! So ist das Fahrrad nicht nur das am meisten ökologische Transportmittel, sondern auch ein Statement für individuellen Lifestyle geworden.

Und dabei geht es natürlich nicht um die Rennfahrer-Rudel im neonfarbenen Synthetikoutfit, sondern um den urbanen Flaneur auf zwei Rädern.

Eco unterwegs: Vom Single Speed bis zum Ein-Gang-Fixie

Natürlich fährt der stilbewusste Großstädter nicht irgendwas. Omas altes Klapprad hat zwar (fast) schon wieder Klasse und Style, aber noch mehr im Trend sind besondere Rahmen im unverwechselbaren Eco-Chic-Look:

Doch nur, weil Fahrradfahren der neue Retro-Style ist, muss das Fahrrad noch lang nicht immer Vintage und Oldschool sein:

Abgefahrene Stilideen für Rad & Radler

Ob Second-Hand-Teil oder Fairtrade-Designerstück aus ökologisch angebauter Baumwolle: Modisch darf auf dem Rad alles kombiniert werden. Hauptsache, der Look ist mindestens so individuell wie das Zweirad-Accessoire. Oder anders gesagt: Bye-bye, Funktionsklamotte! Damit das Styling zum Bike passt (und umgekehrt), hier ein paar Tipps für coole und fahrradtaugliche Outfits:

Zum Oldschool- oder Fat-Bike passen außerdem authentische Retro-Trikots: Die farbenfrohen Stücke entsprechen Originaldesigns aus den 50er und 60er Jahren. Gewebt wird auf zeitgenössischen Maschinen und sogar der Materialmix mit Wollanteil ist ein echtes Vintage-Rezept.

Vom Transportmittel zum Kunstobjekt

On the road ist das Fahrrad bei allem Stilbewusstsein natürlich auch Transportmittel: So werden Laptop und Großeinkauf ökologisch einwandfrei und vor allem pfeilschnell an jedem Stau vorbei befördert. Für die richtige Gepäcksicherung sorgen hier zum Beispiel die angesagten „musette bags“. Die stylischen Umhängetaschen nach dem Vorbild der Tour de France fassen je nach Größe von Kleinkram bis zu einem beachtlichen Getränkevorrat so einiges – und zwar ohne zu rutschen. Anders als bei der Tour de France werden die schicken Taschen getreu des Eco-Chic-Gedankens natürlich nicht nach einmaligem Gebrauch entsorgt.

Apropos Gebrauchsgegenstand: Echte Fahrradfans lasen ihr Bike nicht im Regen stehen. Die Fahrradwandhalterung ist daher ein absolutes Must-Have für jeden „mobile Urban“: Im Halter lässt sich das Rad bequem an der Wand fixieren. So wird der lebendige Outdoor-Lifestyle mit einem Handgriff zum individuellen Indoor-Kunstobjekt!

Umweltbewusst, schnell und unabhängig

Kein Transportmittel lässt sich so einzigartig gestalten und so individuell nutzen wie das Fahrrad – schon gar nicht im urbanen Raum, wo sich die Massen in U-Bahnen und auf verstopften Überholspuren drängen. Auf zwei Rädern lösen sich Umweltbelastung, Stress und Fahrplanänderungen dagegen in pure Freiheit auf.

Quellen:
http://www.greenlifestylemag.com.au/blog/2521/eco-chic-cycle-fashion%20
https://www.canyon.com/urban/
http://www.fogs-lifestyle.com/nachhaltige-fahrrad-modelle-eco-chic/
http://www.stern.de/auto/service/canyon-commuter-das-hipster-rad-6335924.html
http://www.manager-magazin.de/lifestyle/fitness/fahrradschau-berlin-neue-gadgets-fuer-velo-hipster-und-bike-nerds-a-960490.html
http://www.sueddeutsche.de/stil/hipster-und-radhelden-seelenvolle-maschinen-1.1326912

Hinweis: Dieser Gastbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit CANYON.