Es ist 22.37 Uhr und ich stehe am Bahnhof Bergisch Gladbach. Ich steige in ein Taxi und sage dem Fahrer mein Ziel: Landgut Breibach, Kürten. Er zeigt auf das Handschuhfach und sagt ich solle es öffnen. Etwas unsicher was er möchte öffne ich das Fach und dort liegt ein tragbares Navi. Ich hole es heraus, der Taxifahrer gibt mir zu verstehen ich soll es einschalten und das Ziel eingeben. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das Gerät findet die nächsten 5 Minuten keine Satellitenverbindung, sodass ich mein Handy aus der Tasche nehme und von dort die Navigation starte. So komme ich also spätabends im Landgut Breibach an.
Was machen wir an einem Ort, zu dem nichtmal der örtliche Taxifahrer ohne sein Navi aus dem Handschuhfach findet? Wir sind zu Gast beim BOMBTRACK GROUNDWORK, dem zum zweiten Mal stattfindenden „Familientreffen“ der Kölner Fahrradmarke. Als zwei Wochen vor dem Event die Mail von Manuel mit der Einladung in meinem Postfach war, konnte ich nicht anders wie zusagen. Bombtrack begleitet uns schon sehr lange und wir haben schon einige schöne Artikel zu den Kölnern veröffentlicht.
Wie kann man sich also das Jahrestreffen Bombtracks, das Groundwork vorstellen?
Wie oben schon geschrieben, ist es im Grunde ein Fest für Freunde und Familie, das heißt es sind Vertriebspartner, Händler, Fahrer von Bombtrack und Medienvertreter eingeladen. Drei Tage lang dreht sich alles um die neuen Modelle, gemeinschaftliche Ausfahrten und den Austausch von Gleichgesinnten. Wir durften in diesem Jahr das erste Mal als Blog dabei sein und sind sehr dankbar für diese Möglichkeit.
In den drei Tagen konnten wir die gesamte Bombtrack-Family kennen lernen, die wir in irgendeiner Weise auch hier bereits vorgestellt haben. Franzi und Jona von Tales on Tyres waren dort, Clem Shovel aus Frankreich, Mark Maurer, der mit dem Rad von der Türkei in den Iran gefahren ist, den norwegischen Neu-Berliner Joachim Rosenlund und auch Allzweckwaffe Stefan „Fish“ Vis waren mit dabei. Dazu noch die supersympathischen Slovenen von OSM Films, die für Bombtrack schon einige Videos gedreht haben. Für das Groundwork werden sie bald ebenfalls eine kurze Dokumentation veröffentlichen. Wir werden das Video dann auf jeden Fall mit euch teilen, wenn es soweit ist.
Crossen und Graveln im Bergischen Land
Durch die Topografie im Bergischen Land standen die Offroad und Gravel/Cross-Modelle der Bombtrack-Palette auf jeden Fall im Vordergrund. Viele Hügel und Wälder mit Waldwegen, Singletrails und Schiebepassagen waren die ideale Spielwiese für die Hook- & Beyond-Serie.
Bei den Hook-Modellen sticht in diesem Jahr besonders ein Rad heraus. Zum ersten Mal gibt es eine frauen-spezifische Rahmengeometrie: das HOOK WMN. In der kleinsten Größe sind statt den 28″-Laufrädern 650B’s verbaut. Damit konnte der Radstand in allen Größen auf die spezielle Anatomie von Frauen angepasst werden.
Auch in der Beyond-Serie geht Bombtrack in diesem Jahr noch eine Nummer weiter und bringt das BEYOND+ ADV heraus. Mit diesem Monster gibt es auf Bikepacking-Touren keine Grenzen. Die 29+“-Räder und die Vielzahl an Befestigungsmöglichkeiten bringen euch auf jedem noch so unwegsamen Trail und mit sämtlicher Taschenkombination voran.
Und was hat BOMBTRACK für die Straße im Programm?
Leider kamen bei dem Regen- und Matschwetter die Straßenräder etwas zu kurz. Außer einer Nachmittagsausfahrt in Form einer gemeinschaftlichen Radtour blieben die Rennräder und Urbanracer leider im Schuppen. Das Tempest für 2018 in der Stahl-Variante gibt es nun auch einer frauen-spezifischen Geometrie. Ebenfalls neu ist eine Carbon-Version des einzigen reinrassigen Rennrads im Programm. Bei allen Tempest-Rädern setzt Bombtrack dieses Jahr auf Scheibenbremsen.
Komplett neu überarbeitet wurde auch das Audax. Im letzten Jahr noch als traditionelles Road-Touring-Rad, wurde das Audax für kommendes Jahr hauptsächlich in Bezug auf die Laufräder verändert: Statt 700c sind nun 650B-Laufräder mit WTB Horizon TCS-Reifen verbaut. „Fish“ hat uns aber auch gezeigt, das das Audax auch auf Gravel und Singletrails fahrbar ist. Respekt dafür!
Welches Rad hat am meisten begeistert?
Zunächst besteht ein großer Unterschied zwischen der Beyond- und der Hook-Serie. Es ist klar, das die Beyond-Räder als Reiserad das Nonplusultra sind und bepackt wahre Lastenträger. Dabei sind sie aber und das ist natürlich durch die Geometrie vorbestimmt, viel weniger agil und wendig als die Crosser der Hook-Serie. Während unserer 2-3 stündigen Ausfahrten ohne Gepäck konnte man mit einem Hook spritziger unterwegs sein. In unwegsamerem Gelände, bei uns vor Allem viel Matsch, konnten die breiten Reifen der Beyonds naturgemäß überzeugen. Positive Überraschung war dabei aber das HOOK EXT mit seinen massiven 2.1″ WTB Nano-Reifen. Von der Geometrie her Gravel-Bike inklusive Dropbar, mit Befestigungsmöglichkeiten für sämtliche Gepäck-Kombinationen vereint es das Beste aus zwei Welten. Für das längere Reiseabenteuer, als auch für die schnelle Ausfahrt auf heimischen Waldwegen scheint das HOOK EXT wie gemacht.
Wenn ihr weitere Impressionen vom BOMBTRACK GROUNDWORK sehen wollt, dann scrollt einfach weiter runter. Ein paar unserer Fotos werdet ihr auch in Bombtracks Lookbook zum Groundwork, das in Kürze erscheint, finden. Sobald das Buch veröffentlicht wird, geben wir euch Bescheid.