Es ist eines der großen Themen der vergangenen Jahre. Welche Möglichkeiten eröffnen sich durch den 3D-Drucker? Für uns ein Grund zu überlegen was sich für Potentiale im Fahrradbereich ergeben. So sind wir auf die Idee gekommen Fahrrad-Teile selbst im 3D-Druckverfahren herzustellen. Unser Beispiel ist eine Fronthalterung für den Garmin Edge 605/705.
Warum drucken wir uns selbst eine Halterung für den Fahrradcomputer statt eine zu kaufen?
Gute Frage, die man an Garmin oder die Macher von Fahrradzubehör stellen könnte. Wir benutzen nach wie vor unseren alten Garmin 705, der uns seit vielen Jahren treue Dienste leistet. Zwischenzeitlich war die Batterie mal hinüber, aber das ist eine andere Geschichte.
Irgendwann in den letzten Jahren begannen die Hersteller der Fahrradcomputer sogenannte „front mounts“ für ihre Geräte anzubieten. Dabei wird das Gerät nicht direkt am Lenker, sondern mittig vor den Lenker gebaut. Dadurch hat man ein einerseits ein „cleaneres“ Cockpit, andererseits einen besseren Blickwinkel, der weniger von der Straße ablenken soll. Solche „front mounts“ gibt es für beispielsweise Garmin*-Geräte und die neuen Polar*-Computer.
Nur für unseren guten alten Garmin Edge 705 gibt es das nicht, da er noch nicht über den Drehmechanismus verfügt.
Von der Idee bis zum fertigen Fahrrad-3D-Druckteil?
Nachdem die Idee geboren war begann die Recherche. Da wir auf dem Rechner zuhause kein CAD-Programm haben und auch nur Anfängerkenntnisse haben, machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative.
1. Es gibt mittlerweile einige Portale auf denen Nutzer ihre Rohdaten für den 3D-Druck hochladen können. Eine bekannte Seite ist thingiverse. Und genau dort wurden wir fündig. Motus Design aus Kanada hat dort eine Fronthalterung für den alten Garmin Mechanismus entworfen und zur Verfügung gestellt.
2. Eine CAD-Datei ist schnell heruntergeladen, doch was jetzt? Nicht jeder hat zuhause einen 3D-Drucker, mit dem er schnell etwas drucken kann. Wir auch nicht. Aber auch da gibt es mittlerweile Unternehmen, die Teile aus dem 3D-Drucker kundenindividuell anfertigen. Wir haben uns für shapeways entschieden. Dort lässt sich das Modell hochladen, die Kunststoffsorte und Farbe wählen und schon hat man einen Druckauftrag generiert.
3. Nun heisst es warten, bis der Paketdienst das individuelle Fahrradteil bringt. Es fehlten in unserem Fall noch die Schrauben und Muttern, die wir im nächsten Baumarkt bekamen. Weiter unten seht ihr die Fotostory, wie wir zu einem Front-Mount kamen, den es offiziell gar nicht gibt. Cool, oder?
Was fallen euch noch für Teile ein, die man aus dem 3D-Drucker herstellen könnte?
Okay. What’s next? Wir wollen mehr. Was könnte man noch alles aus dem 3D-Drucker zaubern? Theoretisch ist fast jede Geometrie möglich. Nur sicherheitsrelevante Teile sollte man nicht ersetzen. Also keine Bremsbacken, Steuersätze oder ähnliches. Wenn ihr Ideen habt, schreibt es uns in die Kommentare!