Spätestens seit letztem Wochenende ist Gravel in Deutschland angekommen. Schuld daran sind VOTEC, Brügelmann, SRAM und Strava. Die Partner haben sich zusammengeschlossen, um das erste mehrtägige Gravel-Event Deutschlands, das VOTEC Gravel Fondo durchzuführen und zu etablieren.
Was ist das VOTEC-Gravel-Fondo denn jetzt genau? Kurz gesagt: 2 Tage, 125 km und 3500 hm durch den Schwarzwald, Start und Ziel in einer Kaserne, BBQ, Party und 9 Stravasegmente auf denen der schnellste Fahrer / die schnellste Fahrerin mit fetten Preisen belohnt werden.
Vorbereitungen für den Gravel-Fondo
Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit bereits am Freitag anzureisen, die Kaserne und die anderen Teilnehmer bei Lagerfeuer und Bier kennenzulernen. Und wer ein Leihrad von VOTEC zur Verfügung gestellt bekommen hatte, konnte schonmal einen ersten Blick auf das Arbeitsgerät der nächsten Tage erhaschen.
Und das Rad war wirklich vom Allerfeinsten! Aufmontiert auf den VOTEC VRX-Aluminium-Rahmen waren top Komponenten. SRAM Rival 1×11 Schaltung mit 10-42 (!!!) Kassette und hydraulischer Scheibenbremse, ZIPP 30 Course Wheelset mit den neuen Schwalbe G-One Gravel-Reifen und der Ergon SRX30 Sattel.
Der erste Tag war mit 2000 Höhenmetern verteilt auf 75 Kilometer eine ordentliche Kletterpartie
Der Tag begann um 8 Uhr mit einem ausgezeichneten Frühstück im Aufenthaltsraum der Kaserne. Ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster und es war klar das heute ein guter Tag wird. Noch lag der Schwarzwald in leichte Nebelschwaden gehüllt, die ein mystisches Bild abgaben (#natureismetal).
Punkt 10 Uhr sollten die ersten Starter auf die Strecke gehen, doch zuvor stimmte Guilty76-Frontmann Florian Jöckel alle Teilnehmer ein und gab letzte Infos zu den Strava-Segmenten und der Strecke. Als dann der Startschuss gegeben war, wurde das Feld in 10er Gruppen aus der Kaserne entlassen.
Nach einer kurzen Abfahrt auf der Straße Richtung Todtnau ging es rechts weg von der Straße hinein ins Gravel-Vergnügen.
Während wir uns über Muggenbrunn und das erste Strava-Segment dem Feldberg-Turm näherten, zog der Nebel immer dichter zusammen. Am Feldberg oben war die Sicht dann soweit eingeschränkt, das mehr als 15m Ausblick nicht drin waren. Ab jetzt wurde der Weg schmaler und mündete schließlich in einem Singletrail-Stück inklusive Schiebepassage. Oder ist jemand die großen Steine hinaufgefahren?
An der ersten Verpflegungsstelle, die eigentlich die zweite des Tages war (die erste ist im Nebel am Feldberg untergegangen), gab es Bananen und technischen Support von Sram. Jetzt kam endlich auch die Sonne durch und wärmte die mittlerweile schon nahezu leeren Beine. Bei Kilometer 50 bogen wir zur Skisprungschanze Adlerschanze ein und wurden mit der nächsten Verpflegungsstation belohnt. Hier haben sich die Veranstalter ein besonderes Schmankerl ausgedacht und reichten Brote mit Schwarzwälder Schinken oder Bergkäse und dazu ein alkoholfreies Hefeweizen. Ein wunderbarer Kontrast zu den immergleichen Verpflegungspunkten anderer Radveranstaltungen.
Mit vollem Bauch ging es weiter auf die letzten Kilometer und zum Höhenmeter sammeln nochmals den Feldberg hinauf, ehe es auf einer letzten Abfahrt rasant zur Kaserne zurück ging.
Das Team des Biosk in Freiburg hat es sich nicht nehmen lassen im Ziel ihren leckeren Kaffee auszuschenken. Eigentlich waren sie nur für den ersten Verpflegungspunkt eingeplant. Danke an dieser Stelle für den leckeren Cappucino! Dazu die selbstgebackene Schwarzwälder-Kirschtorte und die Mühen der Stunden davor waren vergessen.
Kulinarisch ging es im Anschluss gleich weiter, denn die Macher haben ein umfangreiches BBQ aufgeboten. Highlight war sicherlich das Spanferkel, das seit 12 Uhr über dem Feuer gedreht wurde.
Zu ihrer Paradedisziplin „Party machen“ liefen die Jungs von Guilty76 am Abend in Höchstform auf und wurden ihrem Motto „It’s only rock ’n‘ roll“ mit einem DJ-Set am Red-Bull-Truck bis tief in die Nacht gerecht.
Am zweiten Tag stand das Naturerlebnis bei einer gemütlichen Sonntagsrunde im Vordergrund
Auch der zweite Tag des VOTEC Gravel Fondos startete mit einer großen Müslischale, Kaffee und dem prüfenden Blick aus dem Fenster des Frühstückraums, um das Wetter einzuschätzen. Es sollte ein sonniger Herbsttag werden, der den Schwarzwald im schönsten Licht erstrahlen ließ.
Gleich zu Beginn ging es die letzte Abfahrt des gestrigen Tages hinauf, wieder zum Feldberg. Anschließend folgte eine lange und wunderschöne Abfahrt zum Schluchsee. Dort war die erste Verpflegungspause geplant. Bei strahlendem Sonnenschein gab es am Seeufer Kaffee vom Biosk-VW-Bus und dazu erneut Schwarzwälder-Kirsch und Apfelkuchen. Genau so sollte ein Sonntagvormittag ablaufen. Nach einer halben Umrundung des Schluchsees ging die Strecke sanft einen Berghang hinauf zum schönsten Strava-Segment des Tages, zur Rosshütte.
Der nächste Verpflegungsstopp stärkte uns mit selbstgemachtem Fruchtsmoothies und Bananen. Danach ging es in eine richtig schnelle Abfahrt auf der Straße, die den Adrenalinpegel ordentlich füllte.
Das letzte Strava-Segment des Gravel-Fondos war der Anstieg zur Krunkelbachhütte. Die 4 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 8% hatten es vor Allem im ersten Abschnitt in sich. Dort waren Steigungsspitzen von 20-25 % mit dabei. Doch mit der Übersetzung von 42×42, die das Votec-Rad bereithielt, hatten wir keine Probleme durch den Anstieg zu kommen. Oben angekommen folgte wieder eine Verpflegungsstation mit einer standesgemäßen Jause mit Landjägern, Bergkäse, Brotscheiben und das obligatorische Rothaus-Weizen.
Bei nach wie vor strahlendem Sonnenschein rollten wir vom anschließend von der Feldberghöhe ein letztes Mal hinab zur Kaserne. Nach einem erneuten Kaffee und einer ausgiebigen Dusche gab es die Siegerehrung des heutigen Tages und ein abschließendes Gruppenfoto. Damit war das erste VOTEC Gravel Fondo beendet.
Wer jetzt Appetit auf Schwarzwälder-Kirsch und Graveln im Schwarzwald bekommen hat, sollte dem VOTEC Gravel-Fondo-Strava-Club beitreten, um alle Infos zu weiteren Events in 2017 zu bekommen.
Weitere Fotos vom Event: