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Wie ein Fisch im Wasser – Arlberg Giro in St. Anton

Wer St. Anton am Arlberg nur als weiße Wintertraumlandschaft kennt, der sollte unbedingt auch mal im Sommer vorbeischauen. Denn nicht nur zum Arlberg Giro schlägt dort das Radsportherz. Davon konnten wir uns am letzten Juli-Wochenende selbst ein Bild machen.

Wir waren zusammen mit Pressevertretern und anderen Bloggern zum Arlberg Giro eingeladen. Um uns richtig auf das Event einzustimmen, durften wir bereits Freitags anreisen. Dadurch hatten wir reichlich Zeit St. Anton am Arlberg und die umliegende Gegend zu erkunden.

St. Anton am Arlberg im Sommer

Klar lebt St. Anton von seiner langen Skitradition und dem Wintertourismus. Dennoch ist auch im Sommer einiges geboten. Der Ort mit seinen 2.700 Einwohnern lockt Wanderer, Mountainbiker und Rennradfahrer gleichermaßen. Auf dem Rennrad lassen sich einige Touren in alle Himmelsrichtungen starten. Beispielsweise kann man über den Arlberg an den Bodensee, durch den Bregenzerwald, entlang der Silvretta-Hochalpenstraße oder zum Kaunertaler Gletscher fahren. Diese und weitere Routenvorschläge gibt es auf der Seite des Tourismusverbandes zum Download.

Unsere Reisegruppe im schönen Verwalltal

Profi-Criterium am Vorabend

Am Vorabend des Arlberg Giros findet alljährlich der Auftakt im Stadtkern von St. Anton statt. Durch die engen Gassen wird ein Kurs für ein schnelles Profi-Criterium abgesteckt. In 2 Rennen traten 15 Damen und 25 Herren auf einem Rundkurs in der Fußgängerzone gegeneinander an. Beide Felder waren sehr gut besetzt, doch das Highlight in der Starterliste war sicherlich Bora-Hansgrohe-Fahrer Emanuel Buchmann. Der 25-jährige Ravensburger war dementsprechend der Favorit auf den Sieg im Kriterium und zeigte dies auch im Laufe des Rennens. Am Ende der 30 Runden hatte er so auch genügend Wertungspunkte gesammelt und konnte auf dem Siegertreppchen ganz oben Platz nehmen.

Foto: Patrick Säly Photography

Teilnahme am Arlberg Giro 2018

Unser Highlight und sicherlich auch das der 1.500 anderen Starter stand aber erst am Sonntag an. Der Arlberg Giro wartete mit 2 Pässen und 2.500 Höhenmetern auf einer Streckenlänge von 150 Kilometer auf uns.
Während des Abendessens am Vortag haben wir über die beste Herangehensweise an das Rennen gefachsimpelt, so wie man es von einer Runde aus (Amateur-) Radsportlern erwarten würde. Die einstündige Diskussion kurz zusammengefasst: Das Frühstück im Hotel ist extrem wichtig und nach dem Arlberg und nach der Silvretta-Hochalpenstraße braucht man eine gute Gruppe in der Abfahrt und der folgenden Ebene.

Foto: Patrick Säly Photography

Mit diesem Fachwissen im Hinterkopf standen wir dann Sonntag früh um 7.00 Uhr im Startblock und wurden von guter Stimmung im Ort begleitet auf den Weg geschickt. Und der hat es in sich, denn nach einer kurzen Schleife durch St. Anton geht es direkt in den Arlbergpass hinein. Die 10 Kilometer des Passes führen uns circa 500 Höhenmeter hinauf und gehen über in eine erste lange Abfahrt. Da vor uns nur einzelne Fahrer sind, geht der Blick immer nach hinten, ob die besagte Gruppe kommt. Und dann rauscht sie auch schon an, ca. 30-40 Fahrer. Wir schließen uns direkt an und lassen uns durchs Montafon kutschieren. Erst zu Beginn der Silvretta-Hochalpenstraße löst sich die Gruppe auf und jeder Fahrer nimmt den Anstieg in seinem eigenen Tempo in Angriff. Die folgenden 34 Kehren dieser schönen Panoramastraße fordern zwar einiges an Anstrengung, aber entlohnen auch durch wundervolle Ausblicke. Oben auf der Bieler Höhe ist die zweite Labestation aufgebaut.

Foto: Patrick Säly Photography

Die Verpflegung während des Events ist hervorragend. Neben verschiedenen Getränken gibt es an jeder Station Bananen, Äpfel, Brote, Riegel und Gels. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.
Frisch gestärkt folgt die zweite Abfahrt des Tages und wieder richten wir den Blick nach hinten. Wann rollt eine Gruppe heran, an die wir uns anschließen können? Nach 2-3 Kehren fahren einige Fahrer an uns vorbei. Also wieder das gleiche Spiel: Ranhängen und versuchen im Windschatten zu bleiben, denn die Jungs sind verdammt schnell.
So schnell das trotz Windschattenfahrens nach der letzten Verpflegungsstation die Beine schwer sind. Und somit ziehen sich die finalen 20 Kilometer hinauf nach St. Anton ziemlich. Das Feld hat sich mittlerweile aufgelöst und die meisten Fahrer sind als Einzelkämpfer unterwegs. Ab und an kommen kleine Gruppen mit maximal 5 Fahrern vorbei deren Tempo aber jedes Mal nach einigen Metern zu hoch ist. Doch das Ziel kommt immer näher und ist nach 149,6 Kilometern auf dem Garmin tatsächlich erreicht.

Das Wetter war den kompletten Tag über extrem gut und die Sonne hat uns einen Sonnenbrand beschert. Das eigentliche Motto Wie ein Fisch im Wasser hätte dann eher Wie eine Eidechse in der Sonne oder so ähnlich lauten sollen. Uns Fahrern und den Veranstaltern kam das Wetter aber sehr gelegen, denn wer möchte denn in einer so herrlichen Berglandschaft im Regen fahren? Wir definitiv nicht!

Der Termin für den Arlberg Giro steht bereits fest und so könnte es gut sein, das wir am 04. August 2019 wieder am Start stehen.

Weitere Infos zum Arlberg Giro findet ihr unter arlberg-giro.com.

Foto: Patrick Säly Photography

Foto: Patrick Säly Photography

Hinweis: Für das Wochenende und den Arlberg Giro wurden wir von der ofp kommunikation GmbH eingeladen. Dieser Bericht beruht jedoch auf unserer eigenen Meinung.