SUL trifft

Shut Up Legs trifft: Rick Zabel

Wir freuen uns riesig euch unseren neuesten Interviewgast vorzustellen. Mit Rick Zabel hatten wir die Möglichkeit mit einem der besten deutschen Radprofis zu sprechen. Er hat uns ein paar Fragen über seine Ziele für 2020, sowohl als Profi als auch abseits der Straße mit seinem Podcast „Plan Z“ beantwortet. Er verriet uns zudem auch, welches Rennen sein Lieblingsrennen ist. Kleiner Spoiler: Kann Spuren von Kopfsteinpflaster enthalten!

Shut Up Legs: Mit Israel Start-Up Nation bist du dieses Jahr in einem neuen Team. Wie ist die Stimmung und was sind deine Ziele für die neue Saison?

Rick: Die Stimmung ist echt gut, so ein Teamwechsel bringt immer neuen Wind und beflügelt mich immer ein bisschen weil ich mir mein Standing im Team neu erarbeiten muss.
Meine Ziele für die Saison:
-Mindestens Ein Radrennen gewinnen
-Eine Grandtour zu Ende fahren
-Die Klassiker von San – Remo bis Paris – Roubaix einfach geil fahren (hoffentlich auch mit eigenem Ergebnis)

SUL: Zusammen mit Nils Politt und André Greipel fahren die Trainingstiere jetzt zusammen in einem Team. Wie ist es mit André in einem Hotelzimmer? Hat er das Zeug zum Lieblingszimmerkollegen? Und natürlich stellt sich momentan auch die Frage: weisst du wie es ihm derzeit geht nach dem Sturz?

Rick: André gehts ganz ok, er sollte eigentlich 6 Wochen Pause machen, aber er hat Hummeln im Hintern. Der war schon nach 10 Tagen wieder dabei Sport zu treiben. Ich denke man wird ihn schneller als erwartet zurück im Feld sehen.
Es war ne coole Zeit in Australien auf dem Zimmer, er ist ein sehr gelassener Typ, strahlt Ruhe und Erfahrung aus, aber man kann trotzdem sehr viel Spaß mit ihm haben. Sehr gerne gehe ich wieder mit ihm auf‘s Zimmer.

SUL: Du bist ja schon so der Typ Klassikerfahrer. Was ist denn eigentlich dein liebstes Rennen?

Rick: Paris-Roubaix ist meine absolute Nummer 1. Danach Milan – San Remo oder Hamburg und Frankfurt.

SUL: Seit letztem Jahr nimmst du ja regelmässig deinen Podcast Plan Z auf und hattest auch schon einige tolle Gäste. Was können wir in diesem Jahr noch erwarten?

Rick: Ich hoffe einfach regelmäßig aufnehmen zu können und weiter so abzuliefern und weiter tolles Feedback zu bekommen. Mal schauen ob es weiter so viel um Radsport geht oder ob ich auch mal Sportler aus anderen Sportarten oder ein paar Promis aus Köln vor‘s Mikro bekomme. Ein guter Mix zwischen Radsport und alltäglichem Leben + lustig und gesellschaftlich relevante Themen sind mir wichtig.

SUL: In Köln hattest du ja neulich dann auch den ersten Livepodcast vor Publikum. Hat dir das Format Spass gemacht?

Rick: Der Live Podcast hat super Spaß gemacht, ich habe mich echt wohl auf der Bühne gefühlt. Die Karriere nach der Karriere ist hoffentlich noch ein wenig hin aber sowas in der Art würde mir definitiv viel Spaß machen.

SUL: In der Livepodcast Folge hat Jens Voigt über seinen schönsten Tag auf dem Rad erzählt. Welchen Tag würdest du für dich wählen?

Rick: Der 23.07.17. An dem Tag bin ich meine erste Tour de France zu Ende gefahren. Ich war ja einige mal als Kind und Zuschauer auf dem Podium dabei. aber selber auf der Champsélysées zu fahren, da kamen mir ein wenig die Tränen. Man ist sehr stolz und außerdem auch froh dass die Strapazen ein Ende haben.

SUL: Dir ist der Radsport an sich ja auch sehr wichtig und daher gibts im Podcast ja auch die Rubrik Radsport verbessern. Was war der wichtigste Vorschlag bisher, der unbedingt umgesetzt werden soll?

Rick: Schwierig, da gibt‘s meiner Meinung nach einiges was man im Radsport verbessern kann.
Das wichtigste wäre glaube ich das wirklich alle an einem Strang ziehen. Also UCI, Rennveranstalter, Fahrer und Teams.
Weniger Rennen, nur die wichtigsten Rennen mit den besten Fahrern an einem Tag (keine Rennen die gleichzeitig ablaufen), kürzere Etappen (weil spannender), und einfach im Allgemeinen versuchen Radsport für jedermann verständlich zu machen mit einfach zu verstehenden Rennformaten.
Und ich finde die Idee das jeder Fahrer seine eigene Trikot Nummer hat wirklich sehr gut, das Ende der Trikotnummern mit Sicherheitsnadel.

SUL: Wie belastend war für dich die Situation in der letzten saison und ab wann wusstest du das es zu Israel Start-Up Nation geht?

Rick: Sehr belastend, nicht zu wissen wie und ob es weiter geht war schwer. Mitte Oktober war‘s dann aber klar das es weiter geht. Da hab ich aber auch wieder viel über mich gelernt und bin mir sicher dass ich meinen Weg gehen werde :) Mit oder ohne Rad.

SUL: Zum Schluss nochmal ein megagrosses Dankeschön. Es war uns eine Ehre! Für die aktuelle Saison wünschen wir dir viel Erfolg und gute Zeiten auf und neben dem Rad!

Podcast Plan Z: plan-z-podcast.podigee.io/
Instagram: @rickzabel

UAE Tour 2020 – 2nd Edition – 2nd stage Hatta – Hatta Dam 168 km – 24/02/2020 – Rick Zabel (GER – Israel Start-Up Nation) – photo Dario Belingheri/BettiniPhoto©2020